Die Berliner Wasserbetriebe forschen in verschiedenen Themenfeldern entlang des Wasserkreislaufs. Die Zusammenarbeit mit Hochschulen, Instituten, Behörden und Unternehmen schafft dabei eine Brücke zwischen Theorie und Praxis, verkürzt die Entwicklungszeiten drastisch und ermöglicht den Zugang zu Fördermitteln. Hier finden Sie einen Überblick über unsere aktuellen Forschungsprojekte.
In Berlin befinden sich viele Gewässer in einem mäßigen ökologischen Zustand, da sie durch Abwassereinleitungen und Freizeitnutzung überlastet sind. Seit vielen Jahren wird die Eutrophierung durch gezielte Phosphorentfernung erfolgreich verringert. Weitere Verfahren werden untersucht. Die Stadt sichert sich mit der Oberflächenwasseraufbereitungsanlage ihre eigene Ressource, da das Grundwasser künstlich aus diesen Gewässern angereichert wird.
Die Berliner Wasserbetriebe betreiben ca. 650 Brunnen zur Trinkwassergewinnung. Auch wenn sich die Rahmenbedingungen wie z. B. Klima und Demografie verändern – Wasser soll weiterhin ausschließlich auf natürlichem Wege aufbereitet und ohne Desinfektion verteilt werden.
Die Berliner Wasserbetriebe setzen auf vorsorgenden Schutz der Trinkwasserressourcen. In Forschungsprojekten werden bereits heute die Barrieren während der Bodenpassage genau untersucht, um Umweltstoffe, wie Bakterien, organische Kohlenstoffe und Spurenstoffe zu finden und zu analysieren. Dabei ist die Kenntnis der Prozesse Voraussetzung, um die natürlichen Systeme zu optimieren und im Bedarfsfall zukünftig mit technischen Maßnahmen sinnvoll zu koppeln.
Das Berliner Trinkwasser hat eine hervorragende Qualität. Vom Wasserwerk bis zum Wasserhahn durchläuft es ein 7.900 Kilometer langes Netz. Auf diesem Weg muss es den Anforderungen der Trinkwasserverordnung entsprechen und darf zu keinem Zeitpunkt die menschliche Gesundheit gefährden.
Berliner Trinkwasser ist ein reines Naturprodukt. Durch den Menschen werden nun beim Gebrauch Medikamente, Reinigungsmittel oder ähnliche Substanzen hinzugeführt. Einige Schadstoffe, die wir in den Wasserkreislauf eintragen, können durch die heutigen Reinigungsverfahren nicht vollständig abgebaut werden. Deshalb müssen Forscher Verfahren entwickeln und verbessern, um diese Stoffe zu finden, zu bewerten und zu entfernen.
Die demografischen und klimatischen Veränderungen stellen die zukünftige Abwasserentsorgung städtischer Gebiete vor neue Herausforderungen. Fokus der Forschung liegt u.a. auf der Entwicklung intelligenter Systeme innerhalb der Abwasserinfrastruktur und einer nachhaltige Bewirtschaftung.
Die Klärwerke reinigen jeden Tag rund 600.000 Kubikmeter Abwasser. Neben den mechanischen Verfahrensstufen (Rechenanlage, Sandfang, Vorklärung) und biologischen (Belebungsbecken, Nachklärbecken) werden mit modernen Verfahrenstechniken zur biologischen Nährstoffentfernung die gesetzlichen Grenzwerte für das gereinigte Abwassers bei unseren Klärwerken eingehalten. Ziel von Forschungsprojekten in diesem Bereich wird es sein, zukünftige strengere Anforderungen für Nährstoffe kombiniert mit organischen Spurenstoffen erfüllen zu können, um die Umwelt zu schützen.
Der Klärschlamm als Abfall der Abwasserreinigung wird in Faulbehältern unter Ausschluss von Sauerstoff einer kontrollierten Faulung unterzogen. In der Zukunft werden Gesetze erwartet, die für Klärschlamm eine weitergehende energetische sowie stoffliche Verwertung fordern – wie z. B. Nährstoffrecycling. Das Ziel der Berliner Wasserbetriebe ist eine langfristige Sicherstellung der Klärschlammentsorgung unter optimaler Energienutzung (Faulgas, Elektrizität, Abwärme), um dadurch CO2-Emissionen zu vermindern. Dabei muss diese auch mit zukünftigen Verfahren wirtschaftlich sein.
Berlin wächst. Dabei soll die Stadt klimaneutral, energieeffizienter und sicherer werden. In unserer komplexen und dynamischen Gesellschaft sowie in Zeiten klimatischer und demografischer Veränderungen, stellt das eine große Herausforderung dar. Die Berliner Wasserbetriebe unterstützen die Entwicklung Berlins zu einer Smart City und schauen übergreifend und gezielt auf ihre Prozesse. Schwerpunkte sind dabei die Bereiche Klimaschutz, Energieoptimierung und Sicherheit. Innovative Ideen, um Flächen multifunktional zu nutzen, sind gefragt.