Projektzeitraum: Juni 2013 bis Oktober 2016
Berlins Bevölkerung ist bereits zu 98 Prozent an die Abwassernetze und Klärwerke angeschlossen. Die damit erreichten Umwelt- und Hygienestandards sind hoch. In den kommenden Jahren wird das Abwassersystem durch die demografischen und klimatischen Veränderungen auf eine harte Probe gestellt. Gleichzeitig steigen gesetzliche Anforderungen an die Abwasserreinigung weiter.
Um gegenüber den zukünftigen Herausforderungen auf die Abwasserinfrastruktur im Bestand den wirtschaftlichen und nachhaltigen Betrieb zu gewährleisten, ist es erforderlich, methodische und technische Ansätze für deren Anpassung und Flexibilität rechtzeitig zu erarbeiten. Ziel ist eine erhöhte Anpassungsfähigkeit des Gesamtsystems. Überlast- und Unterlastsituationen bedürfen betrieblicher Verbesserungen – insbesondere in Hinblick auf den Gewässerschutz und die Kosten – wie z. B. die intelligente Vernetzung aller Teilsysteme der Infrastruktur.
Weiterhin sind für den Bereich Stadtquartier kombinierte Maßnahmen zur Regenwasserbewirtschaftung angedacht, wie Multifunktionsflächen (z. B. Sportplätze und Parks) oder auch Gründächer. Sie sollen u. a. Einfluss auf das Stadtklima in den Sommermonaten nehmen.
Das Forschungsprojekt KURAS bearbeitete diese Themen in den Schwerpunkten „Abwassersysteme“ und „Regenwasserbewirtschaftung“.
Die KURAS-Methodik für Regenwasserbewirtschaftung (grün) und Abwassersysteme (blau) auf einen Blick.
Übergeordnetes Projektziel war die Erarbeitung und modellhafte Demonstration von integrierten Konzepten eines nachhaltigen Umgangs mit Abwasser und Regenwasser für urbane Standorte.
Im Schwerpunkt „Abwassersysteme“ wurden 30 Einzelmaßnahmen und 7 Maßnahmenkombinationen untersucht. Für den Status quo (Ausbau Stand 2020) und für das Jahr 2050 wurden szenarienbasierte Simulationen durchgeführt. Ein Maßnahmenkatalog mit den Ergebnissen wurde auf der Projekt-Website veröffentlicht.
Im Schwerpunkt „Regenwasserbewirtschaftung“ wurden 25 Maßnahmen untersucht, die in Steckbriefen festgehalten sind. Ein Leitfaden wurde in Zusammenarbeit mit dem Senat veröffentlicht und steht ebenfalls auf der Projekt-Website zur Verfügung. Die Strategie zum Umgang mit Regenwasser setzt auf integrierte Konzepte: viele kleine im Stadtquartier verteilte dezentrale Maßnahmen, wie z. B. Gründächer und Muldenrigolen, mit zentralen Maßnahmen, wie z. B. Mischwasserspeicher.
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