Projektlaufzeit: Februar 2016 bis Dezember 2022
Das Kanalnetz in Berlin ist 9.700 Kilometer lang. Damit das Abwasser ohne Probleme fließen kann, überprüfen wir unsere Kanäle in regelmäßigen Abständen. Aufgrund der eingeschränkten Zugänglichkeit kommen hierfür hauptsächlich TV-Inspektionen mit Hilfe von Robotern zum Einsatz. Das erzeugte Bildmaterial wird bislang manuell von unseren Fachkräften ausgewertet, was einen hohen personellen Aufwand bedeutet.
Im Forschungsprojekt AUZUKA wurden zwei Hauptziele verfolgt: zum einen sollte durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz eine (Teil-) Automatisierung der aufwändigen manuellen Schadenserfassung erzielt und zum anderen ein neuartiges Inspektionssystem zur 3D-Erfassung von Kanälen entwickelt werden. Mehr als 6 Jahre arbeitete das Konsortium aus 9 Partnern unter Leitung der Berliner Wasserbetriebe an diesen ehrgeizigen Aufgaben.
Im Projekt entstand eine umfassende Inspektionssoftware, die ein KI-basiertes Assistenzsystem zur Schadenserkennung beinhaltet. Mit einer Trefferquote von durchschnittlich mehr als 80 Prozent erkennt und markiert die KI unterschiedliche Schadensbilder. Die Fachkräfte können ihre Auswertung auf Grundlage der KI-Vorerfassung durchführen und entsprechende Ergänzungen und Korrekturen vornehmen. Das Assistenzsystem wird bei den Wasserbetrieben im Rahmen einer Testanwendung seit September 2022 betrieblich genutzt.
Darüber hinaus wurde durch eine komplexe Hard- und Softwareentwicklung das Funktionsmuster eines 3D-Inspektionsroboters realisiert. Erste im Projekt erzeugte Testaufnahmen zeigen das Potenzial hochaufgelöster 3D-Aufnahmen für die Kanalinspektion.
(Bild: © AUZUKA / e.sigma)
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