Projektzeitraum: September 2010 bis Februar 2016
Viele Flüsse und Seen sind zu gut genährt, was das Algenwachstum fördert und den ökologischen Zustand mindert. Ihr Wasser ist trübe und sauerstoffarm. Zur Qualitätsverbesserung wurde das Algenwachstum verringert, indem man Phosphor weitestgehend entfernt hat. Weniger beachtet wurde bisher, dass auch Stickstoff die Gewässergüte beeinflussen kann.
Das aufzuklären, war Ziel des Forschungsprojektes NITROLIMIT. Besonders in Seen von geringer Tiefe, beispielsweise dem Berliner Müggelsee, wird davon ausgegangen, dass Stickstoff für die Algenentwicklung im Sommer entscheidend ist. Er kommt für die Untere Havel bei Berlin zur Hälfte aus landwirtschaftlichen Flächen (Düngemittel) und ein weiteres Viertel aus urbanen Gebieten (Kläranlagen). Wissenschaftler haben ebenfalls untersucht, ob Stickstoffentfernung in Binnengewässern ökologisch sinnvoll und wirtschaftlich vertretbar ist. Zur Verminderung wird mit Kosten in Höhe von 5 bis 13 Euro pro Kilogramm Stickstoff gerechnet, sodass Gewässerschutz mit erheblichen finanziellen Aufwendungen verbunden ist.
Im Projekt wurde die bisher größte Datenbank zu Gewässergüteparametern aus 373 natürlichen Seen der norddeutschen Tiefebene erstellt. Der größte Teil der Seen befindet sich in einem mäßigen bis schlechten ökologischen Zustand – dabei sind sowohl Stickstoff als auch Phosphor eng mit dem Algenwachstum und der Sauerstoffarmut verbunden. Um einen guten ökologischen Zustand in den Seentypen zu erreichen, ermittelten die Forscher eine Stickstoff- und Phosphor-Zielkonzentrationen von jeweils 500 und 60 Mikrogramm pro Liter.
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