Projektlaufzeit: Juni 2017 bis Mai 2021
Trinkwasser ist das Lebensmittel Nr. 1 und wichtig für die Gesundheit der Menschen. Ein Angriff auf die Wasserinfrastruktur, der die Versorgung der Bevölkerung mit sauberem Trinkwasser unterbricht, stellt eine große Gefahr für die Städte da. Daher ist der Schutz von Wasserinfrastrukturen vor physischen und Cyberangriffen das wichtigste Ziel des Forschungsprojektes „STOP-IT“.
In 2017 startete das europäische H2020-Projekt „STOP-IT: Strategischer, taktischer und operationaler Schutz von Wasserinfrastrukturen vor physischen- und Cyber-Bedrohungen“ mit über 20 internationalen Partnern.
Im Projekt wird ein übergreifender Risikomanagement-Ansatz für Wasserversorger entwickelt und zunächst erprobte Technologien, wie öffentliche Warnsysteme und intelligente Zugangssicherungssysteme genutzt. Je nach auftretendem Risiko werden die Maßnahmen in neue Kombinationen integriert und ausführlich getestet. Das STOP-IT-Team wird ebenfalls an neuen Technologien forschen, z. B. fehlertolerante Kontrollstrategien für SCADA-Systeme, integrierte Sensoren mit Echtzeit- Sensordatenschutz und dabei auf Blockchain-Technologien zurückgreifen.
Die Lösungen werden in einem so genannten „Frontrunner-Follower-System“ getestet und demonstriert. Die Berliner Wasserbetriebe sind ein sogenannter „Frontrunner“ des Projekts – sie identifizieren Risiken und entwickeln Szenarien für Teststrategien. Die entwickelten Risikomanagement-Werkzeuge werden in einem digitalen Zwilling des Systems getestet und bewertet. Zusammen mit den anderen Wasserversorgern aus Spanien, Israel und Norwegen geben wir das Wissen weiter an die „Follower“, wie z. B. Hessenwasser, die bisher nicht die Möglichkeit einer Testumgebung zu haben.
Das Projekt STOP-IT entwickelte mit den vier Frontrunnern einen umfassenden übergreifenden Risikomanagement-Ansatz für Wasserversorger. Dieser beginnt mit einem Tool zur Risikoanalyse und wertet nach weiteren Schritten die Resilienz des Systems für ausgewählte Risiken mit Hilfe von Simulationen und integrierten Maßnahmen zur Risikominderung aus. Das Risikomanagement-Tool gibt den Wasserversorgern auch die Möglichkeit, ihr System mit Stresstests zu belasten und die Ergebnisse durch KPI ´s auszudrucken.
Analog dazu, mit entsprechenden Tools, erfolgt die Kontrolle über Cyber-Attacken in SCADA und Automatisierungssysteme. Die Frontrunner hatten die Aufgabe, diese Tools in ihrer praktischen Umgebung zu testen und die Funktionalität der Tools zu beurteilen.