Erste großtechnische Anlage zur Elimination von Spurenstoffen entsteht, Mischwasserspeicher fast fertig.
Der Bau für die erste großtechnische Ozonanlage hat begonnen. Diese weitergehende Reinigungsstufe für biologisch bisher nicht abbaubare Spurenstoffe, darunter manche Arzneimittel, basiert auf eigener Forschung und sichert den eng geschlossenen Berliner Wasserkreislauf zusätzlich ab. In diese Technik werden hier bis Ende 2024 insgesamt 48 Mio. Euro investiert.
Zur Funktion: Wenn ab Ende 2024 das zuvor bereits mit der klassischen Technik weitgehend gereinigte Wasser durch die Ozonanlage fließt, spaltet das Ozon (O3) schwer abbaubare organische Spurenstoffe, etwa bestimmte Arzneimittel, durch eine Zwangsoxidation auf. Die dabei entstehenden Transformationsprodukte sind dann zumeist biologisch abbaubar bzw. werden durch Filtration zurückgehalten. Gleichzeitig eliminiert die Ozonung Keime im Abwasser.
Dem Bau dieser ersten Ozonanlage sind umfangreiche Forschungsprojekte vorausgegangen, darunter ASKURIS, IST4R und AquaNES, die das Unternehmen gemeinsam mit renommierten Partnern umgesetzt hat. Darin wurden verschiedene Verfahren im Hinblick auf Entfernungsraten bestimmter Stoffe sowie ihre Stabilität und Kosten- und Ressourceneffizienz entwickelt, erprobt und verglichen.
Zugleich ist der neue 40.000 Kubikmeter-Mischwasserspeicher fast fertig. Bei starkem Regen kann in ihm Abwasser „geparkt“ werden. Das verstetigt auch bei solchen Wetterlagen die Reinigungsleistung des Klärwerks und vermeidet Überläufe von Mischwasserkanälen im Zentrum Berlins in die Gewässer.