Wir arbeiten kontinuierlich daran, mit einem effizienten Energiemanagement Stromverbrauch und CO2-Emissionen noch weiter zu senken, z. B. durch die Gewinnung von Strom und Wärme aus Klärschlamm.
Ein Drittel der für die Abwasserreinigung benötigten Elektroenergie - das sind 53.300 Megawattstunden oder der Bedarf von ca. 21.300 Haushalten - können wir selbst erzeugen. In unseren sechs Klärwerken werden dafür zwei verschiedene Strategien zur Gewinnung von Strom und Wärme verfolgt:
In Faulbehältern der Klärwerke Münchehofe, Schönerlinde, Stahnsdorf, Waßmannsdorf und Wansdorf wird der Klärschlamm gefault und das entstehende Biogas zur Stromerzeugung in Blockheizkraftwerken oder anderweitig genutzt. Im Klärwerk Ruhleben wird der Klärschlamm dagegen in einem Wirbelschichtofen verbrannt. Auch hier wird die entstehende Abwärme zur Stromerzeugung verwendet.
Gegenüber 1995 kaufen wir heute 31 Prozent weniger Strom aufgrund der eigenen Energiegewinnung durch Biogas ein. Zugleich verbrauchen unsere Anlagen 18 Prozent weniger Energie. Das liegt vor allem an den Mengerückgängen beim Trink- und Abwasser, aber auch am effizienteren Energiemanagement.
Gegenüber 1995 kaufen wir heute 31 Prozent weniger Strom aufgrund der eigenen Energiegewinnung durch Biogas ein.
Im Klärwerk Ruhleben wurde die Annahmekapazität von Klärschlamm aus anderen Klärwerken auf ca. 300 Kubikmeter pro Tag verdoppelt und der Nacht- und Wochenendbetrieb eingeführt. Damit kann mehr Klärschlamm verbrannt und eine zusätzliche Energieeinsparung realisiert werden.
Zudem laufen derzeit Versuche, um Öl fossilen Ursprungs, das zur Aufrechterhaltung der Verbrennungstemperatur bei der Klärschlammverbrennung benötigt wird, durch Fette biogenen Ursprungs zu ersetzen. Diese Fette fallen beispielsweise in den Fettabscheidern der Gastronomie in großen Mengen an. Ein zweiter Test beschäftigt sich damit, dieses Fett, zusammen mit Klärschlamm in den vorhandenen Faulbehältern zu vergären und das zusätzlich produzierte Biogas als Ersatzbrennstoff für Erdgas zu verwenden. Allein ein Erfolg der beiden Fettverwertungsprojekte brächte eine Reduzierung des Treibhausgases CO2 von ca. 9000 Tonnen im Jahr.
Sparsamere Motoren, Dämmungen aber auch moderne Lichtkonzepte addieren sich im Ergebnis auf stolze Werte. Neuestes Projekt: Alle 106 Außenleuchten in dem Bereich unserer großen Dienstelle Jungfernheide leuchten jetzt umweltfreundlich mit LED.
Das neue Licht spart 82 Prozent des zuvor verbrauchten Stroms, weil statt 18.000 nur noch 4.220 Watt genauso hell strahlen und reduziert den CO2-Fußabdruck um stolze 38 Tonnen pro Jahr. Weil gar nicht erst verbrauchter Strom der beste Klimaschutz ist, hat der Projektträger Jülich 20 Prozent zur Investition von gut 41.000 Euro beigesteuert, die sich schon nach drei Jahren verdient gemacht hat.