Am Spandauer Havelufer steht der erste Trinkbrunnen Berlins, der gleichzeitig auch Bäume bewässert. Mit diesem Pilotprojekt wollen die Berliner Wasserbetriebe und das Bezirksamt Spandau testen, ob das ungenutzte Wasser aus den Trinkbrunnen effizient für die Bewässerung von Grünflächen genutzt werden kann.
Auf den ersten Blick sieht man dem neuen Brunnen seinen geradezu revolutionären Charakter nicht an: leuchtend blau steht er an der Hermann-Oxford-Promenade und sprudelt rund um die Uhr. Was ihn von allen anderen unterscheidet, ist die Rigole direkt daneben. Durch ein unterirdisches Rohr fließt das Wasser, das nicht zum Trinken genutzt wird, in die Bewässerungsmulde und kommt so den Bäumen der Grünanlage und den neu eingebrachten Pflanzen zugute.
"Natürlich sind Trinkbrunnen in erster Linie zum Durstlöschen da", sagt Projektleiterin Silke Block. "aber es wäre doch toll, wenn wir das nicht getrunkene Wasser ebenfalls nutzen könnten." Deshalb sammeln Wasserbetriebe und Bezirk hier wertvolle Erfahrungen. "Und wenn das gut läuft, wollen wir das auch gemeinsam mit anderen Bezirken machen", so Block.
Etwa 1,2 Kubikmeter Trinkwasser fließen pro Tag durch einen Brunnen. Die Brunnen laufen permanent, der ständige Durchfluss gewährleistet die Trinkwasserqualität.
Brunnen und Rigole haben die Auszubildenden des Spandauer Straßen- und Grünflächenamtes sowie der Berliner Wasserbetriebe gemeinsam angelegt. Bis zu sechs Nachwuchs-Fachkräfte haben auf der Baustelle zusammengearbeitet. Dies ist bereits das 8. Kooperations-Projekt, in zurückliegenden Jahren haben Auszubildende beider Seiten bereits zusammen sieben Wasserspielplätze in Spandau gebaut.
Der neue Brunnen ist der 188. in ganz Berlin, zehn weitere befinden sich bereits im Bau und werden in den nächsten Wochen errichtet.