Vom Gründach des Kundenzentrums Marzahn der Wohnungsbaugesellschaft degewo an der Mehrower Allee fließt jetzt Ökostrom. Die Berliner Stadtwerke haben dort insgesamt 190 Solarmodule mit einer Leistung von mehr als 53 Kilowatt peak (kWp) installiert.
Die neue Anlage auf dem siebengeschossigen Verwaltungsgebäude ist so bemessen, dass ihr Ertrag von mehr als 43.000 kWh, was in etwa dem Jahresbedarf von 17 Dreipersonen-Haushalten entspricht, fast komplett im selben Haus für Computer, Server und Klimatechnik genutzt wird. Die Berliner Stadtwerke haben die Anlage auf degewo-Wunsch maßgeschneidert, sie gebaut, anschließend an die degewo verkauft und kümmern sich auch künftig um die Wartung und Instandhaltung. Die Klimabilanz wird durch dieses Projekt um mehr als 20 Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr entlastet.
„Mit dieser neuen Kooperation mit degewo, mit der wir ja auch über die Berliner Mieterstromplattform verbunden sind, gehen wir einen weiteren Schritt auf dem Weg zur SolarCity Berlin“, unterstreicht Stadtwerke-Geschäftsführerin Dr.-Ing. Kerstin Busch.
Christoph Beck, Vorstand degewo: „Aktuell betreibt degewo elf Photovoltaikanlagen mit einer Nennleistung von insgesamt 766 kWp. Das entspricht der Ladeleistung von 35 bis 70 Elektroautos. An ausgewählten Standorten wird der Strom nicht nur selbst erzeugt, sondern auch direkt z. B. für die Hausbeleuchtung verbraucht. Während degewo den Sonnenstrom anteilig zur Deckung des Gebäudebedarfs beim Kundenzentrum Marzahn verwendet, nutzt die Tochterfirma degewo netzWerk GmbH den erzeugten Strom für ihre Elektrofahrzeuge, die in der Tiefgarage geladen werden.“
Die Kombination von Regenwassermanagement und nachhaltiger Stromversorgung auf einem (Grün-)Dach widerlegt am Marzahner Beispiel ein altes Vorurteil, nachdem diese Verbindung nicht funktioniere. Das Gegenteil ist der Fall: Das verdunstende Regenwasser kühlt bei sommerlicher Hitze die Solarmodule und stabilisiert damit deren Ertrag.