Rund 260 Millionen Kubikmeter Abwasser aus Brandenburg und Berlin hat das Klärwerk Wansdorf in den vergangenen 20 Jahren gereinigt, was in etwa dem zehnfachen Volumen des Tegeler Sees entspricht. Die Mehrheit bei dem regionalen Kooperationsprojekt nordwestlich Berlins haben Brandenburger Kommunen und Zweckverbände, seine Betriebsführung liegt bei den Berliner Wasserbetrieben.
Exakt vor 20 Jahren nahmen die damaligen Regierungschefs von Berlin und Brandenburg, Eberhard Diepgen und Manfred Stolpe, das inmitten ehemaliger Rieselfelder neu errichtete Klärwerk in Betrieb. Schon damals war man sich unabhängig von den Eigentumsverhältnissen einig, dass der Betrieb der Anlage sich am Wachstum der Gemeinden im Umland orientieren sollte. Die Gesellschaft gehört zu 51 Prozent den Gemeinden Falkensee, Hennigsdorf, Oranienburg und Velten sowie dem Trink- und Abwasserzweckverband Glien, 49 Prozent halten die Berliner Wasserbetriebe. Kamen anfangs noch fast zwei Drittel des Abwassers aus Spandau, so hat sich das Verhältnis bis heute schrittweise fast umgekehrt: der Großteil des Abwassers kommt aus dem Umland.
Das kleinste von Berlin gehört bundesweit zu den größten – und damit zu den saubersten
Das Werk mit einem Einzugsgebiet von 200.000 Einwohnern ist aus Brandenburger Sicht eine große und aus Sicht des Gesetzgebers eine Anlage der höchsten Größenklasse. Damit konnte in ihrem Umfeld nicht nur auf den Bau von gemeindlichen Klärwerken verzichtet werden, sie unterliegt auch den strengsten Vorgaben für die Reinigungsleistung. Diese dienen der Qualität der Havel, in die letztlich das gereinigte Wasser fließt. Aus Berliner Perspektive ist Wansdorf das kleinste der sechs Klärwerke unter Regie der Berliner Wasserbetriebe und kann nachts und am Wochenende aus Ruhleben, dem größten Berliner Klärwerk, ferngesteuert werden.
Bei laufendem Klärwerksbetrieb wurde und wird in höhere Reinigungsleistung investiert. Neueste Verbesserung ist eine Prozesswasserbehandlungsanlage, die mehr Stickstoff abbauen hilft. „Wir planen schon an einer Flockungsfiltration zur nochmaligen Senkung des Rest-Phosphors“, sagt Olaf Müller, Geschäftsführer der Klärwerk Wansdorf GmbH, „und mittelfristig haben wir auch eine Option für die Installierung einer weiteren Reinigungsstufe zum Spurenstoffabbau.“ Und Ulrike Franzke, Co-Geschäftsführerin der Gesellschaft und zugleich Abwasser-Chefin der Berliner Wasserbetriebe, ergänzt: „Energetisch steht die Kläranlage durch die Umwandlung des Klärgases vor Ort in Strom und Wärme wie auch unsere Berliner Klärwerke bereits zu drei Vierteln auf eigenen Füßen.