Die Berliner Wasserbetriebe starten den Ausbau ihrer Klärwerke um eine vierte Reinigungsstufe. Die erste erhält das Klärwerk Waßmannsdorf. Um die steigenden Abwassermengen der wachsenden Region aufzufangen, entstehen zwei zusätzliche Reinigungslinien und ein Mischwasserspeicher. Ergänzt wird der Ausbau durch Technik, die Phosphor besser entfernt. Insgesamt werden für all das an der südlichen Landesgrenze Berlins bis 2024 rund 275 Millionen Euro investiert.
Mit einem ersten Spatenstich haben die Berliner Wirtschaftssenatorin Ramona Pop, Brandenburgs Umweltminister Jörg Vogelsänger und Wasserbetriebe-Vorstandschef Jörg Simon den Startschuss für das größte Investitionsprojekt des Unternehmens gegeben. In Sichtweite des Schönefelder Flughafens wächst das Klärwerk um zwei auf zehn Beckenlinien.
Zudem erhält es als zusätzliche, vierte Reinigungsstufe eine Flockungsfiltration zur weitergehenden Phosphorreduzierung sowie einen 50.000 Kubikmeter-Speicher, in dem bei starkem Regen Abwasser „geparkt“ und so vor dem Überlauf in die Spree bewahrt werden kann.
„Nachhaltige Wasserwirtschaft ist ein Markenzeichen Berlins“, bekräftigt Ramona Pop, Berliner Senatorin für Wirtschaft, Energie und Betriebe. „Die Berliner Wasserbetriebe arbeiten intensiv daran, die Qualität der Gewässer zu schützen und zu verbessern. Sie stärken damit auch die regionale Wirtschaft und leisten als Landesunternehmen großartige Arbeit – mit dem Bau des Mischwasserspeichers für Starkregen-Ereignisse auch für die Klimafolgenanpassung.“
„Die Berliner Wasserbetriebe sind in unserer gemeinsamen Region traditionell ein verlässlicher Kooperationspartner für die Kommunen und Verbände“, so Brandenburgs Umweltminister Jörg Vogelsänger. Zudem sichere die Reinigung in den Berliner Klärwerken optimalen Umweltschutz.
Jörg Simon, Vorstandsvorsitzender der Berliner Wasserbetriebe, verweist darauf, dass alle Klärwerke des Unternehmens bis 2027 mit einer zusätzlichen Reinigungsstufe ausgerüstet würden: „Damit schaffen wir klare Verhältnisse für unsere Gewässer und setzen Wasserrahmenrichtlinie der EU für Berlin um.“
Den Investitionsentscheidungen waren umfangreiche Forschungsprojekte zur Ermittlung der optimalen Technologien in Bezug auf Reinigungsleistung, Energie- und Kostenaufwand sowie politische Abstimmungen mit den Behörden in Berlin und Brandenburg vorausgegangen.
Während die bevorstehende Erweiterung des Klärwerks Waßmannsdorf vor allem der besseren Phosphorreduzierung dient, sind die bestehenden Beckenlinien der Anlage von 2012 bis 2016 bereits zugunsten einer besseren Entfernung von Stickstoff umgebaut worden.
Beide Elemente sind als Nährstoffe in Gewässern unerwünscht, weil sie dort Algen wachsen lassen und das Wasser trüben. Rund 1,2 Millionen Berliner und 120.000 Brandenburger vertrauen heute ihr Abwasser dem Klärwerk Waßmannsdorf an. Täglich werden in Waßmannsdorf bis zu 180.000 Kubikmeter Abwasser gereinigt.
Weitere Informationen: www.bwb.de/wassmannsdorf