Seit dem 20. Januar dieses Jahres haben sechs junge Geflüchtete aus Afghanistan, Ägypten, Äthiopien, Iran, Pakistan und Syrien gemeinsam mit sechs Berliner Jugendlichen bei den Berliner Wasserbetrieben Praktika absolviert – zehn der zwölf so erfolgreich, dass sie ab September eine reguläre Ausbildung beginnen.
„Wir sind stolz darauf, dass wir mit diesem Projekt Vorreiter in Berlin sind“, sagt die Personalvorständin der Berliner Wasserbetriebe, Kerstin Oster. „Es eröffnet den jungen Menschen tatsächlich Horizonte und ist für uns auch ein neuer Weg, motivierte Fachkräfte für unser Unternehmen selbst auszubilden.“
Die technischen Lehrberufe deckten nicht nur eine breite Palette interessanter Aufgaben des Umwelt-Unternehmens ab, sie böten bei entsprechender Leistung und Motivation auch dauerhafte Perspektiven für die Azubis, bei denen sich Oster über einen stetig steigenden Frauen-Anteil freut.
„Geflüchtete suchen Arbeit, die Berliner Betriebe benötigen Fachkräfte. ,Horizonte´ ist ein Paradebeispiel dafür, wie man beide Probleme lösen kann“, sagt Berlins Integrationssenatorin, Dilek Kolat, die andere Unternehmen ermutigt, das Beispiel zu kopieren. „Insbesondere die Bildung von Teams aus Geflüchteten und Berliner Jugendlichen, die nach ihrem Schulabschluss Schwierigkeiten bei ihrem ersten Ausbildungsstart hatten, hat sich bestens bewährt.“
Mit den zehn bisherigen Praktikanten, die nun Anlagenmechaniker, Industriemechaniker, Elektroniker für Betriebstechnik, Mechatroniker, IT-Systemelektroniker, Fachkraft für Rohr-, Kanal- und Industrieservice bzw. Fachkraft für Wasserversorgungstechnik werden, beginnen im September insgesamt 90 Jugendliche eine Ausbildung bei den Berliner Wasserbetrieben.
Mit der Einstiegsqualifizierung für Jugendliche haben die Berliner Wasserbetriebe gute Erfahrungen gemacht. Seit 2010 werden jährlich sechs junge Berlinerinnen und Berliner mit schwierigen Bildungsbiografien reif für das Erlernen eines Berufes gemacht. Dieses Projekt wurde 2016 um sechs Geflüchtete erweitert.
Das Maßnahmenpaket hatten die Wasserbetriebe gemeinsam mit der Bundesagentur für Arbeit, der Initiative Arrivo Berlin und der gemeinnützigen Gesellschaft für berufsbildende Maßnahmen (GFBM) geschnürt.
Die zwölf Jugendlichen haben im Rahmen des Praktikums Stationen im Ausbildungszentrum der Wasserbetriebe in Lichtenberg sowie in Werken und Betriebsstellen des Unternehmens durchlaufen, bei denen sie in ihren Fähigkeiten und Neigungen entsprechend qualifiziert worden sind. Für die Geflüchteten kam Deutschunterricht und sozialpädagogische Betreuung dazu.
Die Berliner Wasserbetriebe bilden in 18 technischen, kaufmännischen und akademischen Berufen aus. Weitere Infos auf www.ausbildung.bwb.de.