Seit dem 20. Januar werden sechs junge Geflüchtete aus Afghanistan, Ägypten, Äthiopien, Iran, Pakistan und Syrien gemeinsam mit sechs Berliner Jugendlichen bei den Berliner Wasserbetrieben fit gemacht für eine reguläre Berufsausbildung. Dies geschieht durch Betriebspraktika sowie kontinuierliche sozialpädagogische Betreuung. Die Geflüchteten erhalten außerdem Sprachunterricht.
Dieses Maßnahmenpaket haben die Wasserbetriebe gemeinsam mit der Bundesagentur für Arbeit, der Initiative Arrivo Berlin und der gemeinnützigen Gesellschaft für berufsbildende Maßnahmen (GFBM) seit Herbst 2015 geschnürt.
„Wir wollen Geflüchtete in Arbeit bringen und Steuerzahler aus ihnen machen“, sagt Berlins Senatorin für Arbeit, Integration und Frauen, Dilek Kolat. „Arrivo zeigt, wie es geht. Inzwischen hat das Modell viele Nachahmer in ganz Deutschland. Das macht mich stolz. Dieser Erfolg steht und fällt mit dem Engagement von Unternehmen wie den Berliner Wasserbetrieben. Dabei wollen wir keine Sonderbehandlung für Geflüchtete. Das Angebot der Einstiegsqualifizierung steht selbstverständlich auch alteingesessenen Ausbildungsanwärtern offen. Die Wasserbetriebe praktizieren dies vorbildlich.“
„Mit dem Projekt nehmen wir unsere soziale Verantwortung als Landesunternehmen wahr. Wir betrachten es aber auch als einen neuen Weg, motivierte Fachkräfte für die Wasserbetriebe selbst auszubilden“, betont Kerstin Oster, Personalvorständin der Berliner Wasserbetriebe. „Wir würden uns freuen, wenn sich noch mehr Berliner Unternehmen für Geflüchtete öffnen.“
Mit der Einstiegsqualifizierung für Jugendliche haben die Berliner Wasserbetriebe gute Erfahrungen gemacht. Seit 2010 werden jährlich sechs junge Berlinerinnen und Berliner mit schwierigen Bildungsbiografien reif für das Erlernen eines Berufes gemacht. Dieses Projekt wird 2016 um sechs Geflüchtete erweitert.
Bis Anfang April durchlaufen die Praktikanten im Ausbildungszentrum der Wasserbetriebe in Lichtenberg die klassischen Disziplinen für gewerbliche Azubis, wo sie sich u. a. im Löten, Schweißen, Feilen, Drehen üben. Ab April werden sie dann in Werken und Betriebsstellen des Unternehmens eingesetzt.
Einmal pro Woche erhalten die Jugendlichen durch die GFBM eine erweiterte fünfstündige Sprachausbildung, mit dem Ziel sie sprachlich auf eine Ausbildung vorzubereiten. Wer diese Einstiegsqualifizierung erfolgreich durchläuft, kann im September eine reguläre technische Berufsausbildung bei den Wasserbetrieben beginnen. Die Berliner Wasserbetriebe bilden in 18 technischen, kaufmännischen und akademischen Berufen aus.
Fotos vom heutigen Termin können Sie kostenfrei hier herunterladen:
https://www.flickr.com/photos/berlinerwasserbetriebe/sets/72157664264109379