Obwohl die wachsende Stadt und ein trockener Sommer den Wasserverkauf und damit auch die Abwasserreinigung in diesem Jahr leicht ansteigen ließen, ist es den Berliner Wasserbetrieben gelungen, gegenüber dem Vorjahr mehr als eine Million Kilowattstunden (1 GWh) Strom einzusparen. Der Zählerstand wird am Silvesterabend voraussichtlich bei knapp 216 GWh stehen, deutlich mehr als 1 GWh – das entspricht dem Jahresverbrauch von rund 450 Zweipersonenhaushalten – unter dem Vorjahreswert. Zu diesem gekauften Strom – komplett Ökostrom – kommen weitere 85 GWh selbst aus Klärschlamm, Wind und Sonne erzeugte Energie. Damit sind die Wasserbetriebe zweitgrößter Stromproduzent in Berlin.
Technik optimiert und Ausbeute bei eigenem Ökostrom gesteigert
„Wir haben auch in diesem Jahr eine Fülle an Maßnahmen umgesetzt, um unsere Energiebilanz durch Sparen auf der einen und Erhöhung der Eigenerzeugung auf der anderen Seite weiter zu verbessern“, sagt Vorstandsvorsitzender Jörg Simon. „Das ist Teil unserer Strategie zur Umsetzung der Berliner Klimaziele.“ Beispielsweise wurde die Nutzung des aus Klärschlamm gewonnenen Biogases durch erneuerte Blockheizkraftwerke mit höherem Wirkungsgrad in den Klärwerken Waßmannsdorf und Wansdorf sowie durch den Einsatz einer zweiten Mikrogasturbine im Klärwerk Schönerlinde optimiert. Neue frequenzgesteuerte Unterwasserpumpen fördern Grundwasser sparsamer, immer mehr Gebäude werden mit LED beleuchtet und in der Oberflächenwasseraufbereitungsanlage Tegel wird jetzt mit der warmen Abluft von Frequenzumrichtern geheizt.
Erstmaliges Energie-Audit deckt neue Potenziale auf
Mit einem Teil des eingesparten Stroms setzen die Wasserbetriebe auf Elektromobilität: Ein Zehntel der hauseigenen Pkw fährt umweltfreundlich und leise mit Strom. Diese 21 E-Autos, davon 20 Nissan Leaf, bilden die größte Elektro-Unternehmens-Flotte in der Hauptstadt.
Das Unternehmen hat seine Anstrengungen zur energetischen Optimierung erstmals auch zertifizieren lassen. So hat der Bereich Wasserversorgung das neue Energie-Audit nach DIN EN 16247-1 nach dem Energiedienstleistungsgesetz absolviert. Dabei wurden auch weitere Einsparpotenziale herausgearbeitet, für die nun Maßnahmen vorbereitet werden.