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20.06.2012

Jungbrunnen kurz vor dem Hundertsten

Endspurt bei der Erneuerung des Wasserwerks Wuhlheide

40 Jahre ist eigentlich kein Alter - für unsere Brunnen allerdings schon. Deshalb ersetzen die Berliner Wasserbetriebe die Jahrzehnte alten Grundwasserbrunnen rund um das Wasserwerk Wuhlheide. 18 neue Brunnen entstehen entlang einer 1,8 km langen Trasse, der sogenannten Brunnengalerie West, rechts und links der Treskowallee.

Seit Anfang Oktober 2011 laufen die Arbeiten für die bis zu 40 Meter tiefen Grundwasserbrunnen, die das Wasser aus den Erdschichten unter der Wuhlheide fördern, das dann über eine ebenfalls neue, 60 cm starke Rohrleitung zur Aufbereitung ins gleichnamige Wasserwerk fließt.

Der Neubau ist nötig, weil die Ergiebigkeit der Brunnen immer mehr nachlässt. Mit den neuen Brunnen ändert sich auch die Technologie: Bisher hatte das Werk eine Heberleitungsgalerie mit ca. 100 Brunnen. Im Werk wurde ein Unterdruck erzeugt und das Wasser somit aus den Brunnen gesaugt. Das Prinzip ähnelt dem des Trinkens mit einem Strohhalm. Der Nachteil der Heberleitungsanlage ist, dass sich ihre Brunnen nicht einzeln, sondern nur im Verbund steuern lassen.

Mit der neuen Technik verfügt dann auch Wuhlheide, Berlins siebtgrößtes Wasserwerk, über den betriebssicheren und dabei flexiblen Standard der anderen acht Werke. Jeder Brunnen mit seiner Unterwasserpumpe ist einzeln steuerbar. Seit 2010 wurde bereits die 17 Brunnen umfassende Galerie Ost erneuert, die im nord-östlichen Bereich der Wuhlheide, Richtung S-Bahnhof Wuhlheide verläuft.

Für die neue Brunnengalerie West mit einem vom Grünflächenamt verlangten gesonderten Bewirtschaftungsweg, der Rohrleitungs- und einer Kabeltrasse sowie einem Trafo-Gebäude mussten rund 500 Bäume gerodet werden. Ausgleichs- und Ersatzpflanzungen sind mit den Naturschutzbehörden und -verbänden abgestimmt und gehören damit zur Investition. Sie machen für die gesamten Arbeiten rund 400.000 € aus.

Wenn die Arbeiten Anfang 2014 beendet sind, dann haben die Berliner Wasserbetriebe mit rund 33 Mio. € wesentliche Anlagen des 2014 hundert Jahre alt werdenden Wasserwerks erneuert. Während die beiden Brunnengalerien für zusammen 15 Mio. € neu entstanden, werden seit 2001 in die Technik sowie in die denkmalgeschützten Gebäude des Werks weitere 18 Mio. € investiert.