Die Berliner Wasserbetriebe beziehen im zweiten Halbjahr 2011 mehr als die Hälfte ihres Stroms aus regenerativen Energien und sparen dabei Geld ein. Dafür nutzt das Unternehmen den Paragrafen 37 des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG). Er regelt, dass der gesamte Stromverbrauch von der EEG-Umlage befreit wird, wenn mehr als 50 % des Stromverbrauchs durch regenerative Energien gedeckt wird.
Um das Preisrisiko zu beherrschen, beschafft das Unternehmen seinen Strom in Teilen ein bis drei Jahre vor dem Bezug. Und zwar in einem Mix aus Strom aus herkömmlichen („Graustrom“) und erneuerbaren („Grünstrom“) Energiequellen. Dieser Strommix entsprach bisher dem deutschen Durchschnitt aus ca. 50 % Kohle, 20 % Kernkraft, 18 % erneuerbaren Energien und 12 % aus Gas- und Ölkraftwerken. Der „Grünstrom“ ist komplett aus regenerativer Erzeugung, also aus Wind, Biogas und Fotovoltaik.
Die Berliner Wasserbetriebe brauchen pro Jahr rund 314 Gigawattstunden (GWh, Giga = Milliarde) Strom, von denen ca. 250 GWh eingekauft und rund 64 GWh selbst erzeugt werden – aus den erneuerbaren Energiequellen Klärschlamm in allen sechs Klärwerken sowie Sonnenlicht mit der größten Solaranlage Berlins im Wasserwerk Tegel.
Setzt man einen Vierpersonen-Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 4.500 kWh voraus, dann entspricht die von den Wasserbetrieben benötigte Energiemenge der einer Stadt mit 280.000 Einwohnern. So viele Menschen leben in etwa im Berliner Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg (271.000 Einwohner) oder in der hessischen Hauptstadt Wiesbaden (276.000 Einwohner).