Wie bereiten sich europäische Wasserversorger auf den Klimawandel vor?
Für zwei Tage sind das Kompetenzzentrum Wasser Berlin und die Berliner Wasserbetriebe Gastgeber eines internationalen Workshops, der im Rahmen des EU-Forschungsvorhabens PREPARED – oder zu Deutsch „vorbereitet sein“ – in Berlin durchgeführt wird. Der Projekttitel ist Programm: Fachleute aus Wasserunternehmen und der Forschung bereiten sich mit der Entwicklung von Managementszenarien auf mögliche Effekte des Klimawandels vor. Alle rechnen mit der Häufung von Extremereignissen. Die Gefahr heftiger Wolkenbrüchen wird steigen, gleichzeitig werden aber auch Trockenperioden zunehmen.
Allerdings ist allen Beteiligten klar, dass es in Europa keine technischen Normlösungen geben wird. Zu unterschiedlich sind die regionalen Randbedingungen und Ausprägungen von Klimaeffekten. Beispielsweise werden sich in Istanbul langanhaltende Trockenperioden ganz anders auswirken als in Berlin, wo die Wasserversorgung sich auf hohe Grundwasserstände verlassen kann.
Dennoch haben alle beteiligten Städte ein gemeinsames gravierendes Problem: Es ist sehr schwer, die Eintrittswahrscheinlichkeit und Intensität der als sicher geltenden Klimaeffekte in wasserwirtschaftliche Planungsabläufe zu integrieren. Wie lassen sich vor diesem Hintergrund Investitionen in neue Infrastruktur rechtfertigen? Genau in solchen Fragen haben die elf am Projektkonsortium beteiligten euro-päischen Städte großen Bedarf an Erfahrungsaustausch. Die Wissenschaft steuert zur Unterstützung von Planungsabläufen Werkzeuge zur Entscheidungshilfe, Berechnung von unterschiedlichen Szenarien und Prognosemodelle für das Wassermanagement bei.
Am Projekt beteiligt sind die Städte: Barcelona, Berlin, Eindhoven, Genua, Istanbul, Gliwice, Lissabon, Lyon, Oslo, Simferopol, Aarhus sowie die Region Wales.