Das Museum im Wasserwerk widmet seine neue Sonderausstellung so genannten „Grünen Lebern“, Pflanzenkläranlagen, die mitten in Gewässern installiert werden können. Dieses im Fachbereich Ökologische Wirkungsforschung und Ökotoxikologie der Technischen Universität Berlin entwickelte Verfahren hat ein einfaches biologisches Prinzip: mit Hilfe bestimmter Wasserpflanzen können vor allem durch Umweltverschmutzung und menschliche Eingriffe eutrophierte Gewässer nachhaltig von Giftstoffen befreit werden.
Schadstoffe werden in Pflanzen und Tieren auf sehr ähnliche Weise entgiftet. In Tieren wie auch im Menschen ist das Hauptorgan dieser Entgiftung die Leber. Dort werden die im Organismus aufgenommenen Substanzen wasserlöslich gemacht, damit diese ausgeschieden werden können. Wasserpflanzen vollziehen diese Entgiftungsreaktionen in ähnlicher Weise. Die Pflanzen nehmen dabei Substanzen aus dem Umgebungswasser auf, verstoffwechseln diese und nutzen die dabei entstehenden Umwandlungsprodukte (Metaboliten), um zu wachsen. Die Substanzen werden folglich nicht wieder ins Wasser abgegeben, wodurch ein nachhaltiger Reinigungseffekt gegeben ist.
Wie Grüne-Leber-Systeme in Ländern wie China, Südkorea, Bolivien und Brasilien bereits in der Praxis funktionieren zeigt das Museum im Wasserwerk zum ersten Mal in einer Ausstellung. Im Zentrum der Schau steht eine lebendige kleine Grüne Leber, in der Wasserpflanzen das Wasser beständig reinigen.
In einem eigenen Bereich können Kinder die Grüne Leber kennenlernen und eine Mini-Grüne Leber bauen.
Die Ausstellung wird heute im 17.00 Uhr feierlich eröffnet.
Das Museum im Wasserwerk (www.museum-im-wasserwerk.de), Müggelseedamm 307, 12587 Berlin-Friedrichshagen, ist sonntags bis donnerstags von 10 – 16 Uhr geöffnet. Es befindet sich an der Endhaltestelle der Straßenbahnlinie 60, Altes Wasserwerk.