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15.07.2009

Berlins größte Solaranlage im Wasserwerk Tegel verdreifacht

Striktes Energiemanagement und Klärschlamm als nachwachsender Rohstoff

Die Berliner Wasserbetriebe haben die 2008 im Wasserwerk Tegel eingeweihte und bislang größte Solaranlage Berlins in ihrer Größe und Leistung jetzt verdreifacht. Jetzt sind dort insgesamt 5.434 m² Kollektorfläche mit einer Leistungsfähigkeit von 560 Kilowatt (kWp) installiert. Damit können pro Jahr etwa 537 Megawattstunden (MWh) Strom erzeugt und 475 Tonnen Kohlendioxid (CO2) eingespart werden.

„Die deutliche Kapazitätserweiterung der Tegeler Anlage ist ein weiterer Schritt zur Erfüllung der Berliner Klimaschutzziele“, erklärt Berlins Wirtschaftssenator Harald Wolf, der zugleich Aufsichtsratsvorsitzender der Berliner Wasserbetriebe ist. „Berlin hat sich in den letzten Jahren zu einem bedeutenden Standort der Forschung und Produktion im Bereich der Solarwirtschaft entwickelt. Um unsere Klimaschutzziele zu erreichen, müssen Wohnungswirtschaft und Unternehmen stärker als bisher diese regenerative Energiequelle nutzen. Die Berliner Wasserbetriebe machen vor, dass der Einsatz von Photovoltaik nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern auch wirtschaftlich effizient ist. Ich hoffe, dass dieses Beispiel auch andere Unternehmen zur Investition in alternative Energien anregt.“

„Die Ausbeute der bisherigen Solaranlage in Tegel hat unsere Erwartungen übertroffen. Deshalb und weil wir unseren Beitrag zum Klimaschutz leisten wollen haben wir uns zu dieser Erweiterungsinvestition entschlossen“, sagt Jörg Simon, Vorstandsvorsitzender der Berliner Wasserbetriebe. „Ein zentrales Energiemanagement sorgt bei uns dafür, dass sowohl bei der Wahl von Techniken als auch bei der Beschaffung von Strom, Anlagen und Produkten die Optimierung des Energieeinsatzes stets entscheidungsrelevant ist.“

Klimaschutzziele mit dem Land Berlin vereinbart

Während sich der 2008 errichtete Teil der Photovoltaikanlage auf dem Dach der Filterhalle des Wasserwerks Tegel befindet, wurden die neuen Module auf den ebenerdigen Gründächern der unterirdischen Reinwasserhallen und damit von der Bernauer Straße aus gut sichtbar errichtet.

Mit dem Land Berlin haben die Berliner Wasserbetriebe 2008 eine Klimaschutzvereinbarung geschlossen. Deren Ziel ist es, bis 2010 noch einmal fünf Prozent bzw. 10.600 Tonnen CO2 einzusparen, nachdem bereits seit 2005 eine Reduzierung um rund ein Zehntel bzw. 23.600 Tonnen auf 201.600 Tonnen geschafft worden ist.

Die Erzeugung von Energie aus regenerativen Quellen hat bei den Berliner Wasserbetrieben langjährige Tradition. So werden 43 Prozent des in den sechs Klärwerken benötigten Stroms aus Klärschlamm gewonnen. Derzeit wird die Errichtung zweier Windräder im Klärwerk Schönerlinde geprüft. Damit würde dieses Klärwerk zur ersten energieautarken Großanlage des Unternehmens.