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16.06.2009

Mineraldünger aus Berliner Klärschlamm

Patentierte Salze aus nachwachsendem Rohstoff machen Tiergarten fit

Die Berliner Wasserbetriebe stellen mit einem selbst entwickelten und patentierten Verfahren Dünger aus Klärschlamm her. Damit kann mit dem faktisch nachwachsenden Rohstoff Klärschlamm der auf der Welt endliche Rohstoff Phosphor abgelöst werden. 15 Gramm des Berliner Mineraldüngers genügen übers Jahr, um damit einen Quadratmeter Grünfläche im Berliner Tiergarten für die intensive Freizeitnutzung fit zu machen.

Phosphor als Hauptbestandteil von Dünger wird überwiegend bergmännisch außerhalb Europas gewonnen. Die Vorräte sind endlich und die Preise für diesen Rohstoff steigen. Phosphor ist aber auch im Abwasser. Jeder Mensch scheidet rund zwei Gramm Phosphor pro Tag aus. In den Berliner Klärwerken werden Phosphorverbindungen auf biologische Art und Weise mit Hilfe von Mikroorganismen aus dem Abwasser entfernt und im Klärschlamm gebunden. Unter bestimmten Bedingungen kann dieser Phosphor wieder freigesetzt werden. Dabei kam es immer wieder zu ungewollten Kristallisationsprozessen, die den Betrieb störten.

Aus dieser Not wurde mit einem unternehmenseigenen Forschungsprojekt eine Tugend gemacht. Und zwar in Gestalt eines inzwischen patentierten Verfahrens, bei dem die Kristallisation kontrolliert an einer bestimmten Stelle abläuft und die Kristalle gezielt aus dem System entfernt werden können. Das erzeugte Salz enthält neben dem Phosphor die Nährstoffe Stickstoff und Magnesium. Es ist hygienisch einwandfrei, analytisch überwacht und durch die Mineralien-Kombination Gartenfachleuten zufolge ideal für unsere Böden.

Seit 2008 besitzen die Wasserbetriebe die Genehmigung das Produkt Magnesium-Ammonium-Phosphat (MAP) zu vermarkten. Bis Ende 2009 werden täglich drei bis vier Tonnen des mineralischen Langzeitdüngers produziert und an Düngemittelhersteller verkauft.