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05.08.2008

Kein Uran im Berliner Trinkwasser

Messwerte unterschreiten Mineralwassergrenzwert um das 10fache

Das Berliner Trinkwasser ist gesund. Aktuelle Messergebnisse zur Konzentration des Schwermetalls Uran belegen, dass das Berliner Wasser bis zu zehnfach unter dem Grenzwert der Mineral- und Tafelwasserverordnung liegt. Wenn dieser Grenzwert von 2 Mikrogramm pro Liter eingehalten wird, darf Mineralwasser den Zusatz „geeignet für die Zubereitung von Säuglingsnahrung“ tragen.

Für Trinkwasser existiert bisher kein Grenzwert, weder in der EG-Trinkwasserrichtlinie noch in der deutschen Trinkwasserverordnung (TrinkwV). Eine Überarbeitung beider Regelwerke erfolgt derzeit. Die hier geplanten Grenzwerte würde das Berliner Wasser sogar um das bis zu 50fache unterschreiten.
Norbert Schmidt, Technischer Vorstand der Berliner Wasserbetriebe: „Das Berliner Trinkwasser erfüllt nicht nur alle Anforderungen der Trinkwasserverordnung, es ist sogar deutlich besser. Es kann auch bedenkenlos für die Säuglingsernährung verwendet werden, wenn die Hauswasserleitungen in Ordnung sind.“

Hintergrund:
Im Jahr 2005 hat das Umweltbundesamt einen gesundheitlich lebenslang duldbaren Leitwert für Uran im Trinkwasser von 10 Mikrogramm pro Liter festgesetzt. Der Grenzwert von 2 Mikrogramm pro Liter gilt ausschließlich für natürliche Mineralwässer und sonstige abgepackte Wässer, die der Abfüllbetrieb werblich als „geeignet für die Zubereitung von Säuglingsnahrung“ auszuloben beabsichtigt.

Uran ist ein nahezu überall auf der Erde weit verbreitetes, und zudem reaktionsfreudiges Schwermetall. In seinen Verbindungen kann es auf natürliche Art in Gesteinen, Mineralien sowie Wasser, Boden und Luft enthalten sein. Neben dem natürlichen Eintrag gelangt Uran auch durch menschliche Aktivitäten, z. B. durch Uranbergbau oder Verbrennung von Kohle, in die Umwelt.

Während bei der Aufnahme durch den Menschen die Radiotoxizität (Schädigung der Gesundheit durch radioaktive Strahlung) des Urans vernachlässigt werden kann, trat in den letzten Jahren seine Chemotoxizität in den Vordergrund. Ähnlich wie andere Schwermetalle auch kann es insbesondere die Nierenfunktion beeinträchtigen.