Die Berliner Wasserbetriebe sanieren in der Straße Alt-Rudow eine Abwasserdruckleitung mit einem Durchmesser von einem Meter auf einer Länge von 502 Metern. Und zwar an einem Stück. Dazu wird in das fast hundertjährige Rohr eine neue Kunststoffleitung eingezogen, die sogar noch einen fünf Zentimeter größeren Durchmesser hat.
Das Verfahren heißt Swagelining (swage = Gesenkschmieden) und bringt für die Anlieger und Anwohner die geringst mögliche Beeinträchtigung, weil die Straße nicht aufgegraben werden muss. Für die Wasserbetriebe bedeutet dies kurzes und wirtschaftliches Bauen. Beim Swagelining wird das Rohr aus Polyethylen (PE) mit dem Durchmesser von 1.060 mm in der alten Abwasserdruckleitung in die Länge gezogen und so der Durchmesser auf ca. 920 bis 950 mm verringert. Dabei wird eine Zugkraft von 150 Tonnen aufgewandt und das Rohr mit einer Geschwindigkeit von einem Meter pro Minute eingezogen. In den Dimensionen, was Durchmesser und Länge betrifft, ist diese Rohrsanierung in Deutschland bislang einmalig.
In der Straße Alt-Rudow liegen zwei Abwasserdruckleitungen (je einmal 1000 mm und 600 mm) in denen Abwasser aus dem Bezirk Neukölln zum Klärwerk Waßmannsdorf gepumpt wird. Beide Leitungen sind schon mehr als hundert Jahre in Betrieb – die größere seit 1907, die kleinere seit 1893.
Im Zusammenhang mit dem geplanten Straßenbau erneuern die Berliner Wasserbetriebe beide Leitungen. Die ältere und kleinere Leitung wird in dem Zusammenhang durch eine neue, einen Meter starke Leitung ersetzt.