Die Berliner Wasserbetriebe sind dem internationalen „Countdown 2010“ zum Erhalt von Artenvielfalt und Lebensräumen (Biodiversität) beigetreten. „Wir berücksichtigen ökologische gleichberechtigt mit wirtschaftlichen und sozialen Gesichtspunkten“, erklärt Vorstandsvorsitzender Jörg Simon. Das bedeute für das nach einem zertifizierten, integrierten Qualitäts- und Umweltmanagementsystem arbeitende Unternehmen vor allem nachhaltige Bewirtschaftung der Wasser-Ressourcen.
Auf ihren oft als Schutzgebieten ausgewiesenen ausgedehnten Freiflächen, die naturnah bewirtschaftet oder gar unangetastet bleiben, bieten die Wasserbetriebe seit jeher ökologisch intakte Lebensräume für unzählige Tier- und Pflanzenarten inmitten der Großstadt. Zudem werden ebenfalls seit langem Artenhilfsmaßnahmen auf betriebseigenen Grundstücken unterstützt. Beispielsweise wurden am ehemaligen Wasserwerk Jungfernheide eine Brutwand für Eisvögel und ein Teich für Amphibien errichtet. Auffallend ist der vielfältige Bestand von Greif-, Sing- und Wasservögeln, darunter seltenen Arten wie Zwergtaucher, Sumpfrohrsänger, Mönchgrasmücke, Habicht und Graureiher. Frühere Langsamsandfilter der Wasserwerke Tegel und Friedrichshagen beherbergen Kolonien der Fledermausarten Großes Mausohr, Braunes Langohr sowie der Fransen- und der Wasserfledermaus. Für sie wurden Einflugmöglichkeiten und Winterschlafstellen in diesen Gebäuden geschaffen. Im Klärwerk Schönerlinde nisten Falken in einem speziellen Kasten, im Klärwerk Ruhleben gibt es über hundert Schwalbennester. Am Retentionsbodenfilter am Biesdorfer Baggersee wurden Aufstiegshilfen für Amphibien und am Wehr am Tegeler Fließ eine Bibertreppe und eine Fischschleuse gebaut. Das Wehr gehört zur Oberflächenwasseraufbereitungsanlage Tegel, die den Tegeler See zum saubersten Berliner Gewässer gemacht hat. Viele Fischarten haben sich in den vergangenen Jahren wieder im See angesiedelt und auch der Biber fühlt sich hier wieder wohl.
Die gezielte Aufleitung und Versickerung von Wasser sichert weitere Biotope. So werden sechs Prozent des Berliner Abwassers (14 von 230 Mio. m³) nach der Reinigung Landschaftsräumen zugeführt, im Spandauer Forst wurde ein fünf Hektar großes Graben-Teich-System zur Grundwasseranreicherung errichtet. Auf unserer Internetseite ist nachzulesen, wo und warum auch Heidelerche, Fischotter, Kranich, Kammmolch, Neuntöter, Schmale Windelschnecke, Rotmilan, Moorfrosch, Schwarzspecht, Sperbergrasmücke, Wachtelkönig, Rotbauchunke, Knoblauchkröte, Zwergschnäpper u.a.m. gern bei den Berliner Wasserbetrieben siedeln.