Mulden-Rigolen-Systeme, Sicker-, Speicher- oder Klärbecken, Bodenfilter, Gründächer, Computer-gesteuerte Wehre in Kanälen und schwimmende Speicherinseln für Mischwasser. Die zum heutigen Internationalen Tag des Wassers im Museum im Wasserwerk eröffnete Sonderschau "Speichern, filtern und versickern. Neue Wege für das Regenwasser" widmet sich der Fülle innovativer Technologien, mit denen wir dafür sorgen, dass immer weniger Schmutz durch Regen in die Berliner Flüsse geschwemmt wird.
"In den vergangenen 15 Jahren haben wir durch Optimierung unserer Kläranlagen den Phosphoreintrag in die Berliner Gewässer um mehr als 80 Prozent reduziert, den von Ammoniumstickstoff sogar fast völlig", erklärt Dr.-Ing. Ulrich Bammert, Technischer Vorstand der Berliner Wasserbetriebe. "Deutliche Verbesserungen des Spree- und Havelwassers sind künftig von der Minderung der Stoffeinträge über Regenwasser zu erwarten." Denn durch direktes Einschwämmen von Straßenschmutz aus der Regenkanalisation bzw. durch überlaufende Mischkanäle bei Wolkenbrüchen gelangen heute mehr Nähr- und Schadstoffe in die Berliner Flüsse als aus den Abläufen der Klärwerke.
Die Ableitung und Reinigung des Regenwassers von öffentlichen Straßen und Plätzen ist anders als die Trinkwasserversorgung eine Aufgabe des Landes Berlin, das damit im Rahmen seiner Möglichkeiten die Berliner Wasserbetriebe beauftragt. Dabei setzt das Unternehmen vor allem darauf, den vorhandenen Kanälen etwa durch Einbau automatischer Wehre mehr Speicherkapazität abzuringen und so den teuren Bau neuen Speichervolumens zu vermeiden.
Ziel aller Projekte ist das Erreichen der Gewässergüteklasse 2 im Spree-Havel-Flusssystem. Diesem guten Gewässerzustand, der Badewasserqualität einschließt, genügt in diesem Bereich bisher nur der Tegeler See.