Mit falschen Behauptungen und abstrusen Experimenten suggerieren gegenwärtig Vertreter für Geräte zur Wasserbehandlung bei vielen Berlinern eine schlechte Trinkwasserqualität. Zur Abhilfe offerieren sie dann Umkehrosmose- und Membranfilteranlagen für Preise im vierstelligen Bereich plus späterer Folgekosten. Gegen diese Technik selbst ist nichts einzuwenden, nur, dass sie in Deutschland mit seiner weltweit anerkannt hohen Trinkwasserqualität in keiner Weise erforderlich ist. Hier soll lediglich abgezockt werden.
Zum "Beweis" der Verunreinigung des Leitungswassers werden beispielsweise in ein Wasserglas je eine Elektrode aus Eisen und aus Aluminium gehalten und eine Spannung angelegt. Im Ergebnis färbt sich das Wasser bräunlich und schäumt sogar. Der "Gegenbeweis" wird in mitgebrachtem Wasser erbracht, das durch die Firma vorher "geklärt" wurde. Hier bleibt alles klar. Für jeden, der im Physikunterricht aufgepasst hat, ist die Lächerlichkeit solcher Vorführungen offensichtlich. Denn natürlich fließt in einem mineralhaltigen Wasser ein Strom, der das jeweilige unedle Metall (hier Eisen) auflöst. Daher die Verfärbung. Und ebenso klar ist, dass dies bei destilliertem Wasser nicht geschieht. Destilliertes, also von jeglichen Mineralen befreites Wasser ist gut für Batterien und Bügeleisen, nicht aber zur gesunden Ernährung.
Die Berliner Wasserbetriebe sowie der Bundesverband der Gas- und Wasserwirtschaft gehen gegen solche betrügerischen Firmen vor. Das gestaltet sich mitunter schwierig, weil sich Gesellschaften schnell vom Markt zurückziehen, die selben Personen aber mit ähnlichen Geräten wieder aktiv werden. Mitunter stellen sich die Verkäufer von Anlagen wie "Aqua Vitalis" auch als Mitarbeiter bzw. Beauftragte der Berliner Wasserbetriebe vor.
Berliner Trinkwasser ist von höchster Qualität und gesund. Es steht vielen Mineral- und Tafelwässern aus dem Handel in nichts nach. Unabhängige Verbraucherschützer von der Stiftung Warentest bis zur Verbraucherzentrale bestätigen das immer wieder. Das Berliner Trinkwasser ist lediglich von Eisen befreites Grundwasser und damit ein Naturprodukt. Bei einem deutschlandweiten Test, der 2003 von unabhängiger Seite in 270 Städten durchgeführt wurde, hat das Berliner Trinkwasser die Note "Gut plus" erhalten. Keine Großstadt schnitt besser ab als Berlin. Alle in der Trinkwasserverordnung festgesetzten Grenzwerte werden weit unterschritten. Im Internet (http://www.bwb.de/) sind die Berliner Analysewerte nach Postleitzahlen und nach Wasserwerken nachvollziehbar. Diese hohe Qualität wird jährlich durch zehntausende Analysen überwacht. Dafür werden Proben an der kompletten Versorgungskette entnommen - von den Tiefbrunnen bis hin zum Verbraucher.