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13.02.2025

Drei für zukunftssichere Technik unter der Gneisenaustraße

Wasser-, Abwasser- und Gasrohre und Tunnel aus der Gründerzeit werden erneuert

Die Netzgesellschaft Berlin-Brandenburg (NBB), die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) und die Berliner Wasserbetriebe erneuern gemeinsam und koordiniert in der Gneisenau-, Baerwald- und Schleiermacherstraße in Kreuzberg ihre Leitungen bzw. U-Bahn-Tunnel. Um die Auswirkungen für Anwohnende und Verkehre geringstmöglich zu halten, wurden die Arbeiten in sechs Abschnitte unterteilt. Im Februar 2025 startet die BVG mit den vorbereitenden Arbeiten zur Sanierung der U-Bahn-Tunneldecke. Parallel laufen auch erste Vorbereitungen der Wasserbetriebe und der NBB an, um die ihrerseits geplanten Maßnahmen umzusetzen.

Im Fokus der Arbeiten, über die die drei Unternehmen gestern die Anwohner:innen informierten, stehen der Austausch bzw. die Sanierung von mehr als 5,3 Kilometern großer Leitungen für Trink- und Abwasser sowie Gas, davon gut vier Kilometer in Regie der Wasserbetriebe, und die Sanierung des Tunnels der U-Bahn-Linie 7. Diese Infrastruktur ist zum Teil hundert und mehr Jahre alt und muss für ihre künftige Betriebssicherheit erneuert bzw. ersetzt werden. Zudem werden begleitend zahlreiche kleine Leitungen, Schächte, Gullys und Armaturen ausgetauscht. Das in sechs Etappen gegliederte Baufeld erstreckt sich zwischen der Kreuzung Mehringdamm/Gneisenaustraße und den Kreuzungen der Urban- mit der Schleiermacher- bzw. der Baerwaldstraße.

Die NBB Netzgesellschaft Berlin-Brandenburg mbH & Co. KG wird im Zuge des Gemeinschaftsvorhabens etwa 1.200 Meter ihrer Gastransportleitung in der Gneisenau- und Baerwaldstraße erneuern. Diese Mitteldruckleitung wird für eine zuverlässige Wärmeversorgung in der Stadt langfristig benötigt. Weitere Abschnitte dieser Transportleitung sind bereits saniert oder werden künftig im sogenannten Relining-Verfahren erneuert – dabei wird die neue Leitung in die bestehende eingezogen, was den Eingriff in die Umwelt stark minimiert, da nur vereinzelt Baugruben notwendig sein werden.

Die BVG erneuert vor allem die äußere Abdichtung von einigen Strecken des Tunnels der Linie U7 bzw. des U-Bahnhofes Gneisenaustraße. Dafür muss die Tunneldecke abschnittsweise freigelegt werden. Die Arbeiten sind notwendig, um den rund hundert Jahre alten Tunnel für einen leistungsfähigen U-Bahnbetrieb zu erhalten. Am U-Bahnhof Gneisenaustraße werden außerdem ein Aufzug eingebaut und die Grundinstandsetzung sowie die verbleibenden Maßnahmen zum barrierefreien Ausbau umgesetzt, darunter die Höhenanpassung der Bahnsteigkante und der Einbau eines Blindenleitsystems. Zusätzlich erfolgt der Neubau eines weiteren Zugangs. Der U-Bahnhof bleibt während der Bauarbeiten in Betrieb.

Abhängig von den zu erteilenden Genehmigungen startet möglicherweise bereits im März in der Baerwald- und der Gneisenaustraße die erste Bauphase zur Errichtung einer provisorischen Hauptwasserleitung, die dann den Austausch der alten Leitung ohne Versorgungseinbußen ermöglicht. Die BVG und die NBB steigen dann in den folgenden Bauphasen mit der Sanierung der Bahntunneldecke an der Kreuzung Gneisenau-/Zossener Straße sowie mit Arbeiten an der Gasleitung in der Baerwaldstraße ein, während die Wasserbetriebe im östlichen Bereich der Gneisenau- sowie in der Schleiermacherstraße beiderseits der Urbanstraße arbeiten.

Die Arbeiten wurden in den zurückliegenden Jahren umfangreich geplant, mit den Behörden abgestimmt und im Fachausschuss der Bezirksverordnetenversammlung vorgestellt. Die U7 bleibt während der Arbeiten im Betrieb. Auf der Gneisenaustraße wird es immer je eine Fahrspur pro Richtung geben, Fahrspuren sowie Rad- und Gehwege werden dem Baufortschritt folgend immer wieder verschwenkt und bleiben damit grundsätzlich nutzbar. Das Gleiche gilt für Zufahrten zu Grundstücken und Rettungswege. Der Platzbedarf der Baustellen wird jedoch während der einzelnen Bauphasen zum temporären Wegfall von Parkplätzen führen und es müssen auch einige auf der U-Bahn-Trasse wachsende Bäume gefällt werden, um den Tunnel sanieren zu können. Für sie wird Ersatz gepflanzt.

Koordiniertes Bauen mindert Bauzeiten und -lasten

„Durch das gemeinsame und abgestimmte Bauen entstehen Synergien und die verkehrlichen Einschränkungen sowie die Belastungen für Anwohnende werden begrenzt“, stellen die drei Unternehmen fest, die für die Koordination zusätzlich das Know-how des Planungsbüros Voigt Ingenieure nutzen.
Weitere auch grafisch aufbereitete Informationen zu den einzelnen Bauabschnitte auf www.bwb.de/baustellen sowie auf www.bvg.de/de/unternehmen/herzensprojekte und www.nbb-netzgesellschaft.de werden während der Bauzeit immer wieder aktualisiert.