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18.04.2024

Kaiserdamm: Freie Fahrt und viel Neues

Der Kanaldüker ist saniert und rundherum sind Leitungen und Straße erneuert

Die Magistrale Kaiserdamm/Bismarckstraße in Charlottenburg ist rund um die Kreuzung Suarez-/Schloßstraße ab dem 19. April nachmittags wieder komplett frei, die Baustellen zur Behebung des Schadens an der Kanalisation unter der U-Bahn sowie zur Erneuerung zahlreicher Leitungen und der Straße selbst sind verschwunden.

Ausgelöst wurden die Arbeiten durch eine Versackung in der Fahrbahn am 27. April 2023. Deren Ursache war ein Riss in der Decke eines hausgroßen unterirdischen Bauwerks, eines sogenannten Dükeroberhaupts. In dem Düker unterqueren insgesamt sechs Kanalisationsrohre die U-Bahn. Nach ausführlicher Untersuchung war es möglich, diese aus dem Jahr 1906 stammende Anlage in weiten Teilen durch Sanierung zu erhalten. Die obere Hälfte des gemauerten Dükeroberhaupts wurde komplett abgetragen und durch einen Stahlbeton-Neubau ersetzt.

„Bei der Reparatur und Sanierung der unterirdischen Infrastruktur in diesem Bereich der stark frequentierten und damit für den Berliner Verkehr wichtigen Magistrale ist von Inliner-Technik bis zum sensorbasierten Rissmonitoring mit modernster Technik gearbeitet worden – im Winter sogar unter Zeltbahnen, um schnellstmöglich voranzukommen“, sagt Berlins Verkehrssenatorin, Manja Schreiner. „Dafür danke ich den Berliner Wasserbetrieben und den in ihrem Auftrag arbeitenden Baufirmen sehr.“

„Wir investieren viel Wissen und pro Jahr rund 200 Millionen Euro in unsere fast 19.000 Kilometer umfassende Rohr- und Kanalnetze und damit zugunsten von Sicherheit, Qualität und Umwelt“, sagt Wasserbetriebe-Vorstandschef Prof. Dr. Christoph Donner, der auf den Einsatz modernster „Rohr-im-Rohr-Verfahren“ am Kaiserdamm verweist, mit denen die vorhandenen Dükerleitungen durch passgenaue einzelgefertigte Kunststoffrohre bzw. Schlauchliner neu ertüchtigt wurden. „Solche grabenlosen Verfahren, die durch die minimalinvasiven Eingriffe in den Straßenraum, Zeit, Transporte, Kosten und Emissionen sparen und nicht zuletzt auch Straßenbäume schonen, setzen wir bei der Mehrzahl unserer Kanalbaustellen ein“, so Donner.

Arbeiten am offenen Herzen der Kanalisation

Für die Arbeiten am offenen Herzen der Kanalisation wurde das Abwasser zeitweise oberirdisch mit einer Rohrbrücke über die Baustelle hinweg geleitet. Die häufigen Regenfälle 2023 zwangen immer wieder zum Abbruch und Neubeginn. Die Sperrung des Kreuzungsbereichs wurde für die Erneuerung zahlreicher Trinkwasser- und Gasleitungen, von Abwasserkanälen sowie der Fahrbahn des Kaiserdamms selbst genutzt. Bereits Mitte Dezember konnte, dem Baufortschritt folgend, der Kaiserdamm in Fahrtrichtung West halbseitig wieder für den Verkehr freigegeben werden. Dies war möglich, weil im Winter die Asphaltdeckschicht auf mehreren hundert Quadratmetern Fläche unter einer beheizten Zeltbahn eingebaut worden war.