Wasser marsch! Den sprachbildlich gern bemühten Feuerwehr-Befehl zum Aufdrehen strapazieren ausnahms- und naheliegenderweise auch wir in diesem Jahr beim symbolischen Start in die Berliner Brunnensaison 2024 am Kreuzberger Feuerwehrbrunnen am Mariannenplatz.
Die trockenen Fakten vorab: Am heutigen 5. April lassen wir insgesamt 72 Zier- oder Springbrunnen, Fontänen oder Wasserläufe in neun von den Berliner Wasserbetrieben betreuten Bezirken sprudeln, weitere 62 folgen schrittweise Tag für Tag bis zur zweiten Maiwoche. Das macht zusammen 134 Zierbrunnen und andere Wasseranlagen, darunter auch zehn Planschen, die jedoch erst ab 25 °C für Erfrischung sorgen. Für den Brunnenstart wurden bereits im Vorfeld viele Arbeiten ausgeführt um die zeitaufwendigsten Zierbrunnen auf die neue Saison vorzubereiten, beispielsweise durch den Abbau von Einhausungen um wetterempfindliche Figuren und Reinigungen.
„Ob als Spring- oder Trinkbrunnen – Wasser im öffentlichen Raum macht die Stadt lebens- und liebenswerter“, sagt Wasserbetriebe-Vorstandschef Prof. Dr. Christoph Donner. „Unsere Technikerinnen und Techniker tun gemeinsam mit dem Land und seinen Bezirken eine Menge dafür, dass diese Quellen der Erfrischung den ihnen gebührenden Service erhalten. Das ist eine gut funktionierende Partnerschaft.“
Warum sprudelt´s mancherorts doch (noch) nicht? Neben den 134 Brunnen sanieren oder reparieren wir aktuell weitere zwölf Brunnen. Sie gehen in der Saison nach Abschluss dieser Arbeiten an den Start. Weitere 37 Brunnen bleiben in diesem Jahr trocken, bei ihnen besteht entweder größerer Reparatur- oder Investitionsbedarf oder deren Umfeld wird umgestaltet. Diese Arbeiten und deren Finanzierung sind Sache der Bezirke, während die Wasserbetriebe für die laufende Wartung, Kontrolle, Säuberung sowie die In- und Außerbetriebnahme vor und nach der Saison verantwortlich zeichnen.
Friedrichshain-Kreuzberg ist mit 28 Zierbrunnen, 17 Tiefbrunnen, sechs Planschen, vier Seefontänen und zwei Wasserfällen Anlagen der brunnenreichste Bezirk. Von diesen 57 Anlagen gehen heute 41 in Betrieb. Der Feuerwehrbrunnen am Mariannenplatz wurde 1981 nach dem leichten und ironischen Entwurf des Malers Kurt Mühlenhaupt aus Granit und bronzenen Feuerwehrleuten gebaut, die aus ihren Schläuchen spritzen und ersetzte den im 2. Weltkrieg irreparabel beschädigten ersten Feuerwehrbrunnen von 1902, einem eher ernsten Bauwerk mit Pylonen aus Marmor und Wasser aus Löwenköpfen.
Trinkbrunnenstart bereits am Wasser-Tag: Die Trinkbrunnensaison 2024 hat bereits am 22. März, dem Welt-Wasser-Tag, mit der feierlichen Inbetriebnahme gleich dreier neuer Trinkbrunnen am Olympiastadion bzw. im Olympiapark begonnen. Insgesamt betreuen wir gegenwärtig 226 Trinkbrunnen, von denen heute bereits 78 laufen. Alle anderen 148 werden in den kommenden drei Wochen nach gründlicher Inspektion und Reinigung aufgedreht. Zudem werden wir in diesem Jahr weitere 13 neue Trinkbrunnen bauen und weitere fünf instandsetzen.
Wer betreut wo Brunnen? Während die Trinkbrunnen stadtweit in allen Bezirken stehen, sind wir aktuell für den Zierbrunnen-Service in neun Bezirken Berlins zuständig, nämlich in Charlottenburg-Wilmersdorf, Friedrichshain-Kreuzberg, Lichtenberg, Neukölln, Pankow, Spandau, Steglitz-Zehlendorf, Tempelhof-Schöneberg und Treptow-Köpenick. Reinickendorf und Marzahn-Hellersdorf folgen 2026, Mitte 2028 nach Auslaufen bestehender Verträge mit Dritten. Die Wartung und Pflege der Brunnen im öffentlichen Raum erledigen 20 Kolleg:innen aus dem Technischen Service der Wasserbetriebe, sieben zeichnen für Trinkbrunnen verantwortlich, 13 für die Zierbrunnen.