Michael Kempf ist seit Dezember 2018 Leiter des Klärwerks Waßmannsdorf. Im Gespräch erläutert er die Pläne der Wasserbetriebe für das Klärwerk.
Das stimmt, Waßmannsdorf ist für die Wasserbetriebe und für die Gemeinden des Märkischen Abwasser- und Wasserzweckverbandes MAWV ein Standort mit Geschichte. Waßmannsdorf und das Klärwerk gehören zusammen. Viele, die hier leben, arbeiten im Werk. Deshalb ist mir auch wichtig zu betonen: Waßmannsdorf ist vor allem ein Standort mit Zukunft.
Wir erweitern das Klärwerk und bringen es technisch auf den neuesten Stand. Dazu bauen wir nicht nur einen riesigen Mischwasserspeicher, sondern auch zwei neue Abwasserreinigungslinien. Außerdem wird eine Anlage zur Reinigung unseres Prozesswassers errichtet. Das ist das Wasser, das beim Entwässern unseres Klärschlamms anfällt.
Michael Kempf (58) ist seit Ende 2018 Leiter des Klärwerks Waßmannsdorf. Zuvor war der gelernte Maschinenschlosser und Diplomingenieur (FH) für Versorgungs-und Energietechnik bei den Berliner Wasserbetrieben über 18 Jahre als Leiter des Klärwerks Ruhleben tätig. Der gebürtige Berliner eignete sich über 34 Jahre einen umfangreichen Erfahrungsschatz bei der Erweiterung, der Inbetriebnahme und Optimierung in der Abwasserreinigung und Klärschlammverwertung an
Zum einen sind sie nötig, um die geforderten Ablaufwerte für Phosphor und Stickstoff einhalten zu können. Damit sichern wir vor allem die Gewässerqualität in Nuthe, Teltowkanal und Havel. Zum anderen werden wir es aufgrund von Bevölkerungswachstum und zunehmenden Starkregenereignissen mit immer mehr Abwasser zu tun bekommen, welches das Klärwerk im Zweifel in kürzester Zeit erreicht. Dies kann nicht nur in einer erweiterten Anlage besser gereinigt, sondern bei Bedarf im Mischwasserspeicher zunächst auch zwischengespeichert werden.
Das sogenannte Klarwasser wird über unsere Ableiter und über das Rudower Fließ in den Teltowkanal und die Havel geführt. Bei der Abwasserreinigung fällt jedoch auch Klärschlamm an. Der wird derzeit noch auf drei Arten verwertet: Wir faulen ihn, gewinnen aus ihm Energie, und recyceln Phosphor. Das was übrig bleibt, wandert in Zementfabriken und andere Industrieanlagen und wird dort verbrannt.
Um ihn komplett thermisch zu verwerten, das kleinste mögliche Restvolumen zu erreichen und auch den enthaltenen Phosphor besser nutzen zu können, bauen die Berliner Wasserbetriebe ab 2022 in Waßmannsdorf eine Anlage zur thermischen Klärschlammverwertung. Klärschlämme werden hier zu Erneuerbarer Energie, und aus der entstehenden Asche wird Phosphor zurückgewonnen.