Liebe Leserinnen und Leser,
bewegte Zeiten: Corona hat die weiter Welt im Griff, ein von selbst beauftragtes Gutachten zur Cyber-Sicherheit eines Teilsystems macht Schlagzeilen und wieder einmal ist es landauf landab viel zu trocken. Das fordert uns, ist aber auch eine Chance auf Veränderung – technisch, organisatorisch und in den Köpfen, die wir nutzen.
In unseren Werken, beim Entstörungsdienst und von zu Hause aus sorgen wir dafür, dass für alle und überall in Berlin das Wasser fließt und das Abwasser gereinigt wird - rund um die Uhr und in bester Qualität. Wasserspender, Turbobaustellen und ganz praktische Hilfe - was wir sonst noch leisten, erfahren Sie in unserer neuen, elften, Ausgabe unseres Politikbriefes „Läuft.“
Viel Spaß beim Lesen!
Ihre Berliner Wasserbetriebe
Re-si-li-enz [die; von lat.: abprallen; Widerstandsfähigkeit]
Berlin wächst und wird wärmer, trockener und älter. Das bedeutet steigende Wassernachfrage. Die unbelasteten Ressourcen sind aber angesichts von Dürren, Sulfat, Naturschutz und Spurenstoffen begrenzt. Damit kann man umgehen – rechtzeitige Analyse, Strategie und Planung vorausgesetzt. Basis ist ein fast fertiges Resilienzkonzept, das die Wasserbetriebe derzeit erarbeiten. Was steht drin?
An den Spitzentagen in den letzten drei Sommern – Rekordhalter ist der 26. Juni 2019 mit fast 890.000 Kubikmetern – rückte trotz einiger Reserveprozente das berühmte Ende der Fahnenstange langsam in den Blick. Wenn es absehbar vier Millionen Berliner oder mehr geben wird und die Spree im Sommer noch weniger Wasser führt, dann brauchen wir einen langfristig ausgelegten Plan für die sichere Wasserversorgung der Stadt.
Mit „Brunnen, Brunnen, Brunnen“, beschreibt Dr. Gesche Grützmacher, stellvertretende Leiterin des Bereichs Wasserversorgung bei den Wasserbetrieben, den Kern des Konzepts und meint damit mehr neue und regenerierte Brunnen in unseren neun Wasserwerken, aber auch die Wiederinbetriebnahme der beiden „J-Werke“ Johannisthal und Jungfernheide. Beide waren 2001 nach mehr als einem Jahrzehnt fallenden Wasserverkaufs in den vorläufigen Ruhestand versetzt worden. Allein die beiden Werke brächten mit 15 Millionen Kubikmetern im Jahr etwa die Menge des Wasserwerks Tiefwerder oder die von Wuhlheide und Kaulsdorf zusammen. Oder eben so viel, wie 370.000 Neuberlinerinnen und -berliner brauchen.
Und weil es im Sommer immer länger heiß und trocken ist, werden aus Spitzentagen Spitzenwochen, die weit über dem Basisniveau liegen. Aktuell klafft da die Schere zwischen 600.000 Kubikmetern und 850.000 Kubikmetern, der Hitzeaufschlag beträgt also gut 40 Prozent. „Dafür brauchen wir mehr Behälter als Puffer, einige Verstärkungen im Rohrnetz und volle Netzkraft im Sommer, was eine Baustellenkonzentration im Winter bedeutet“, so Grützmacher.
Müssen die Berlinerinnen und Berliner künftig Wasser sparen?
Im Alltag nicht, denn unser System, Berlins Trinkwasserversorgung zu sichern, hat sich auch in den vergangenen Trockenjahren bewährt. Damit das so bleibt, treffen wir Vorsorge – auch mit dem Resilienzkonzept. Aber die Ressource Wasser ist keine Selbstverständlichkeit und braucht unser aller Schutz und steht künftig noch stärker unter Druck - gerade im Sommer, wenn die Rasensprenger allerorten Schwerstarbeit verrichten. Unsere Priorität ist klar: Die Trinkwasserversorgung muss Vorrang vor allen anderen Wassernutzungen haben – dazu kann auch die Bewässerung privater Grünflächen gehören.
Politische Unterstützung wichtig
Aber auch die Politik ist gefragt: Die konsequente Sanierung von Altlasten im Boden, die Beherrschung des Sulfateintrags in die Spree und die stadtweite Forcierung des Regenwassermanagements müssen ebenso vorangetrieben werden, wie es die „grüne Sparte“ der Wasserbetriebe etwa mit dem angelaufenen milliardenschweren Kläranlagenausbau tut.
Denn je mehr die Kläranlagen leisten können, umso weniger sind die Ressourcen belastet. Und damit nutzbar auch für die kommenden Generationen.
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Rekordsommer, Starkregen, Trockenheit. Der Klimawandel fördert extreme Wetterereignisse: Auch 2020 fällt wieder weniger Regen als im langjährigen Durchschnitt.
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Das soll Schule machen: Frisches #berlinerwasser, pausenlos
In den kommenden Monaten rüsten die Wasserbetriebe alle Berliner Grundschulen mit Trinkwasserspendern aus. In Treptow-Köpenick und Friedrichshain-Kreuzberg sprudeln sie schon.
Sechs von zwölf Bezirken haben bislang einen Vertrag mit den Wasserbetrieben zur Errichtung von Wasserspendern geschlossen. Das ist Teil der Ernährungsstrategie des Landes Berlin.
Die Aufstellung der Wasserspender wird über einen Rahmenvertrag mit der Senatsbildungsverwaltung und jeweils einzelnen Verträgen mit den Schulämtern der Bezirke realisiert. Die Kosten trägt der Senat, den Schülerinnen und Schülern entstehen keine Kosten.
"Wir freuen uns, dass das Programm trotz der pandemiebedingten Einschränkungen so gut anläuft", sagt Frank Bruckmann, Finanzvorstand der Berliner Wasserbetriebe. "Denn unsere Wasserspender sind ein guter Beitrag zu einer gesunden Ernährung - abfallfrei und mit Wasser aus der Region."
Die Schülerinnen und Schüler können nun auf stark zuckerhaltige Getränke verzichten. Der Schulrucksack wird leichter. Und es wandern weniger Einwegverpackungen in den Müll.
Übrigens: Das Wasserspender-Programm wird ergänzt durch den Bau von Trinkwasserbrunnen – schon rund 170 gibt es davon quer durch die Stadt. Ein ergänzendes Bildungsprogramm, mit dem wir unter anderem unsere vorhandenen Materialen für Schülerinnen und Schüler auf den neuesten Stand bringen werden, ist ebenfalls in der Umsetzung.
Mehr zu unseren Wasserspendern und viele Antworten zu den wichtigsten Fragen rund um das Wasserspender-Programm gibt es auf unserer Sonderseite unter www.bwb.de/wasserinderschule
Viel mehr Informationen rund um das Berliner Wasser speziell für Kinder sind auf unserer ausgezeichneten Sonderseite www.klassewasser.de zu finden.
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Interessierte haben bisher die Erstberatung der Berliner Regenwasseragentur in Anspruch genommen und maßgeschneiderte Informationen für die Regenwasserbewirtschaftung bekommen.
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Wasserbetriebe leisten Beitrag gegen Corona-Folgen im Lehrstellenbereich
Mechaniker, Elektronikerinnen, Kaufleute, Köchinnen und Köche: Insgesamt acht zusätzliche Ausbildungsplätze stellen die Berliner Wasserbetriebe zum Start des neuen Lehrjahres im September bereit, um damit ihren Beitrag zur Lösung der angespannten Situation auf dem Ausbildungsmarkt zu leisten.
Vier der acht zusätzlichen Stellen kommen Jugendlichen zugute, die das erste Lehrjahr bereits absolviert haben, deren Firmen jedoch die Ausbildung aufgrund wirtschaftlicher Probleme infolge der Corona-Pandemie nicht fortsetzen konnten. Zudem werden zwei zusätzliche Ausbildungsplätze mit Nachrückenden aus der eigenen Bewerberkartei besetzt und neu zwei Köchinnen und Köche eingestellt.
Mehr Informationen unter: https://www.bwb.de/de/24277_24802.php
Pilotprojekt zum Schutz der Berliner Moore gestartet
In einem Pilotprojekt beregnen die Berliner Wasserbetriebe in den nächsten zwei Jahren den Barssee im Grunewald. Sie untersuchen dabei, wie der Schutz der Berliner Moore und die Sicherung der Trinkwasserversorgung durch die nahe gelegenen Wasserwerke Tiefwerder und Beelitzhof miteinander in Einklang gebracht werden können. Seit mehr als 100 Jahren wird im Grunewald Trinkwasser gefördert. Das Gebiet gehört zu den wichtigsten Wasserspeichern Berlins. Das Projekt ist auf zwei Jahre befristet. Im Erfolgsfall könnte das Verfahren auch auf das benachbarte Pechseemoor angewendet werden.
Hier geht es zur Sonderseite des Projekts.
Wasserbetriebe vom ADFC als fahrradfreundlicher Arbeitgeber ausgezeichnet
Parkplätze an allen Standorten, Duschen und Umkleideräume, Reparatursets zum Ausleihen und E-Bikes an bislang drei Standorten: Die Wasserbetriebe tun viel für Drahteselfans. Das hat nun auch der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) gewürdigt und das Unternehmen mit der neuen EU-weiten Zertifizierung „Fahrradfreundlicher Arbeitgeber“ in Bronze ausgezeichnet.
Berliner Regenwasseragentur weitet Dienstleistungsangebot aus
Die Berliner Regenwasseragentur verkürzt Wege zwischen Bauenden, Planenden, Investierenden sowie Schwammstadt-Dienstleistenden. Dafür ist www.regenwasseragentur.berlin jetzt mit einer Anbietersuche ergänzt worden. Mit dem neuen interaktiven Tool können Grundstücks- und Gebäudeeigner in Berlin schnell und einfach Profis für Planung, Bau und Betrieb von Maßnahmen dezentraler Regenwasserbewirtschaftung finden.
Die neue Anbietersuche umfasst Firmen und andere Dienstleister, die u. a. Dach- und Fassadenbegrünung, Versickerungsanlagen, Betriebswassernutzung oder Überflutungsvorsorge für einzelne Maßnahmen, aber auch ganze Quartiere planen, herstellen, ausführen oder auch betreiben. Anbieter, die derartige Leistungen in Berlin erbringen, können sich kostenlos in die Liste eintragen. Der Eintrag stellt einen Beitrag zur Markttransparenz, aber keine Empfehlung der Regenwasseragentur für die Firmen dar.
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