Regenwasser
Die Stadt Berlin wächst in einem enormen Tempo. Die Stadtfläche wird immer noch zunehmend versiegelt – mit tiefgreifenden Folgen für den Wasserhaushalt Berlins. Daher gelten in Berlin neue Regeln für einen bewussteren Umgang mit Regenwasser.
Regenwasser als Ressource nutzen
Es gibt viele Möglichkeiten, Regenwasser direkt vor Ort auf Grundstücksflächen zu bewirtschaften mit dem Ziel, die Ableitung in die Kanalisation zu vermindern oder sogar ganz zu vermeiden. Je nach einzelner Maßnahme kann dies viele positive Effekte haben: Entlastung der Gewässer von Schadstoffen, Stützung des regionalen Wasserhaushalts, Kühlung der Umgebung durch Verdunstung und Förderung der Biodiversität.
Die Berliner Wasserbetriebe honorieren solche Maßnahmen durch Minderung der jährlich fälligen Regenwassergebühr.
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Regenwassernutzung
Unter günstigen Bedingungen kann fast die Hälfte des Trinkwassers, das im Haushalt für die Toilettenspülung oder zum Wäschewaschen benötigt wird, durch Regenwasser ersetzt werden. Das in großen Regenwasserauffangbehältern gespeicherte Wasser wird dann über ein eigenes Leitungssystem ins Haus befördert. Diese Art der Regenwassernutzung ist meist erst dann wirtschaftlich, wenn neu gebaut oder umfassend saniert wird.
Bis zu 90 % Gebührenminderung möglich
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Regenwasserspeicher
Besonders gut eignet sich Regenwasser zum Bewässern des Gartens, da es meist weicher ist als Leitungswasser – genau das lieben die Pflanzen.
Kleinere Mengen Regenwasser können in oberirdisch aufgestellten einfachen Regentonnen gesammelt werden. Größere Mengen Regenwasser lassen sich in unterirdisch eingebauten Regenwasserauffangbehältern sammeln und über eine Pumpe zur Bewässerung genutzt werden.
Bis zu 10 % Gebührenminderung
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Dachbegrünung
Ein begrüntes Dach speichert Regenwasser, verzögert und reduziert den Abfluss und erhöht die Verdunstung. Der so reduzierte Regenabfluss eines Gründaches lässt sich anschließend gut versickern. Vor allem flache oder bis etwa 15 Grad geneigte Dächer eignen sich zum Begrünen, möglich ist das aber auch bei Dächern mit einer Neigung bis zu 45 Grad. Dann benötigt das Gründach allerdings eine besondere Abrutschsicherung.
Bis zu 80 % Gebührenminderung
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Versickerung
Niederschlagswasser von Dach – und/oder Hofflächen kann effektiv über große Rasenflächen oder speziell gestaltete bewachsene Mulden abgeleitet werden, die sich bei Regen kurzzeitig füllen und anschließend durch Versickerung langsam entleeren. Der bewachsene Oberboden entfernt Schadstoffe und schützt so das Grundwasser vor Verunreinigung.
Ist nicht genügend Platz vorhanden oder hat der Boden auf dem Grundstück eine nur eingeschränkte Wasserdurchlässigkeit, kann die Versickerungsmulde zusätzlich mit einem unterirdischen Speicher- und Versickerungselement, einer sogenannten Rigole, kombiniert werden. Rigolen bestehen meist aus Kies, es gibt aber auch Boxensysteme aus Kunststoff.
Bis zu 100 % Gebührenminderung
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Flächenentsiegelung
Von asphaltierten oder anderen komplett versiegelten Flächen wie Garagenauffahrten, Stellplätzen, Terrassen oder Gehwegen läuft der Niederschlag oft notgedrungen auf die Straße. Dies läßt sich mindern oder komplett vermeiden mit der Schaffung von wasserdurchlässigen Oberflächen wie Rasengitter, Fugenpflaster, wasserdurchlässiges Pflaster oder Schotter.
Bis zu 100% Gebührenminderung
Für Regenwasser begeistern - die Berliner Regenwasseragentur
Ein besseres Stadtklima, saubere Gewässer, weniger Überflutungen und gesünderes Stadtgrün – es gibt viele Gründe, weshalb wir Regenwasser nicht einfach über die Kanalisation ableiten, sondern vor Ort bewirtschaften sollten. Die Berliner Regenwasseragentur, ein gemeinsames Projekt der Berliner Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt und der Berliner Wasserbetriebe, ist dafür da, Sie auf diesem Weg zu unterstützen.
Dezentrale Straßenentwässerung - Positionspapiere, Leitlinien
Um den vielfältigen Ansprüchen in Bezug auf Nutzung und Gestaltung im öffentlichen Raum gerecht zu werden, haben sich als Umsetzungskonzept einer dezentralen Straßenentwässerung integrierte und dialogorientierte Planungsverfahren bewährt. Erste Anlaufstelle sind die „Jahresgespräche“ zu Straßenbaumaßnahmen, die zwischen den Straßenbaulastträger*innen, den Berliner Wasserbetrieben und der Wasserbehörde sowie der für Wasserwirtschaft zuständigen Senatsverwaltung stattfinden. Hier werden projektbezogen frühzeitig die Ziele, Anforderungen und Rahmenbedingungen verbindlich für die anschließende Objektplanung zwischen den Bedarfsträger*innen abgestimmt und die Grundlage für eine erfolgreiche, harmonisierte Frei- oder Verkehrsanlagenplanung bzw. für gegebenenfalls erforderliche Alternativenvergleiche geschaffen. Von entscheidender Bedeutung für die integrative Planung dezentraler Regenwasserbewirtschaftung im öffentlichen Raum sind die aktuell gültigen Leitlinien und Aufgabenbeschreibungen der Berliner Wasserbetriebe, die im Jahresgespräch zur Verfügung gestellt werden. Positionspapiere zu einzelnen Maßnahmen und Anlagen der dezentralen Regenwasserbewirtschaftung sowie die aktuell gültigen Leitlinien sind hier abrufbar:
- 350_2023-01-18 Positionspapier für die vorrangige Planung von Naturnahen Dezentralen Oberirdischen Regenwasserbewirtschaftungsmaßnahmen (Mulden)
- 350_2024-05-01 Positionspapier für die Planung von Versickerungsmulden mit Bäumen
- 350_2024-08-01 Leitlinie Wasserbewusste Entwässerungsplanung für Machbarkeitsstudien und Planungskonzepte im Rahmen der Verkehrs- und Freianlagenplanung öffentlich gewidmeter Straßen, Wege und Plätze Berlins (LPH 1 und 2 gem. HOAI)
Häufig gestellte Fragen
Sie wurden von uns angeschrieben und haben Fragen zu Regenwasser? Unsere Antworten auf häufig gestellte Fragen finden Sie hier: FAQ zur Regenwasser